Montag, 20. August 2012

DA0YFD bereits zum 17. mal

CQ CQ CQ hier ist

DA0YFD vom Jugendfieldday!

Schon seit vielen Jahren, heuer bereits zum 17. mal, findet im fränkischen Marloffstein der Jugendfieldday statt. Von Beginn an dabei: Eine Sonderstation für den Amateurfunk, die nicht zu wünschen übrig lässt. Rosemarie, meine XYL und ich wir warem am Samstagabend in Marloffstein und haben uns das bunte Amateurfunktreiben dort angesehen. Herausgekommen sind ein paar beeindruckende Fotos die mehrhreitlich Rosemarie mit der kleinen Leica gemacht hat. Ich habe nur wenige Fotos mit meiner EOS-500 D dazu beigesteuert. Diese Fotos wollen wir hier einfach nur zeigen.

Die Veranstalter werden bestimmt in den kommenden Tagen die eigene Homepage ergänzen und dort weitere Informationen liefern. Ich selbst kann keinen Bericht über die Veranstaltung schreiben, da wir nur zu kurz in Marloffstein waren und alles was wir schreiben nur unvollkommen wäre.

Durch einen Klick ins Bild, können die nachfolgenden Fotos vergrößert angezeit werden.

Hier nun eine Zusammenfassung unserer Fotos:

Abendstimmung in Marloffstein, hier eines der Besucherzelte. Foto: RAE
Ein Blick in den Himmel und einem Teil der aufgebauten Antennen. Nicht
alle Antennen passen auf ein Bild. Foto: RAE
Hier im Funkerzelt waren zahlreiche Stationen aufgebaut, welchen von Lizenz-Inhabern
bedient werden konnten. Von Kurzwelle bis UHF war alles dabei. Übrigens, der Typ mit dem
vollgefressenen Bauch am rechten Bildrand bin ich. Foto: RAE
Auch hier am Küchenzelt war ich immer mal wieder zu finden. Es gab - für
Franken völlig normal - Bratwürste mit Kraut oder kartoffelsalat. Foto:RAE

Aus Bravo 26 - dem Ortverband Forchheim - kamen die OMs mit seinem
 kleinen Funkmobil nach Marloffstein. Foto: RAE
Auch aus einem abgelegten Feuerwehrauto, kann man ein kleines
Funkmobil bauen. (hihi) Foto. RAE
Hier sitze ich an der VHF/UHF-Station: 2 mal 100 Watt, Rotor und 10 bzw.
20 Element Yagis. Ein Blick ins Logbuch zeigte dass tagsüber offenbar
einiges ging. Foto: RAE
Hier nochmal die VHF/UHF-Station Foto: AWE
Das war die Besonderheit dieses Jahr: OM Walter, hatte seine Mittelwellen
Staion dabei, mit welcher er mehrere QSOs auf 472,3 kHz fahren konnte. Das
Foto zeigt den Empfänger, welcher entsprechend angepasst wurde. Foto. AWE
Hier der eigentliche Mittelwellensender mit den dazu gehörenden Meßgeräten.
Selbstverständlich ist alles selbst gebaut, ganz rechts sieht man die Taste um
morsen zu können. Foto: AWE
Hier eine der Kurzwellenstationen mit welcher DA0YFD aus JN59MO mit
dem Sonder-DOK 12YFD qrv war. Foro. AWE
Zum Abschluß noch ein Foto in die umgebende Landschaft von
Marloffstein. Franken eben in seiner schönsten Form. Foto: RAE

So, dass soll unsere persönliche Zusammenfassung vom Jugendfieldday DA0YFD 2012 gewesen sein. Wir bedanken uns bei den Veranstaltern für hohe Gastfreundschaft. Vielleicht hat es Euch ja auch gefallen. Mehr Infos gibt es dann auf der Webseite von DA0YFD

vy 73 de Alexander

Sonntag, 19. August 2012

Schöne QSL-Karte aus Norwegen

Einfach nur Klasse:

Die QSL-Karte von Stig!

QSL-Karten, sind für mich immer der Abschluss eines QSOs. Das mögen manche anders sehen, doch für mich ist ein QSO erst dann abgeschlossen, wenn beide Seiten sich die Verbindung mit einer Karte bestätigt haben.


Dabei ist es mir gleichgültig, ob mich die Karte via Post, via eQSL oder via eMail erreicht. Diese "goldene" Regel gilt nicht nur im Amateurfunk, sondern auch im CB-Funk, im Freenet oder auf anderen Hobby-Frequenzen. So ist es nur selbstverständlich, dass ich mich über die nachfolgende QSL-Karte wirklich gefreut habe.

Wer direkt in die Karten klickt, kann die Ansicht vergrößern.

Hier ist sie:




Vielen Dank Stig für die tolle QSL-Karte.




Donnerstag, 16. August 2012

cb-Funkantenne für Kurzwelle umbauen.

UMBAU EINER CB-FUNKANTENNE ZUR
KURZWELLEN-VERTIKAL!
(die jetzt horizontal im Dachboden hängt)

Angeregt durch den Beitrag eines Funkfreundes im Internet, wollte ich mit möglichst einfachen Mitteln, mit einer möglichst preiswerten Antenne, möglichst wirkungsvoll auf Kurzwelle von 160m (zumindest jedoch 80m) bis auf 10m qrv werden. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt steht noch nicht fest, ob dies alles gelingen wird, man kann in diesem Blog entweder mein Scheitern oder meinen Erfolg live mitverfolgen. Gerne dürfen (und sollen) andere Funkfreunde mitdiskutieren, vielleicht werden gemeinsam ja ganz andere Lösungen gefunden. Hoffentlich klappt alles!

Der Artikel, welchem dieser Nachbau unterliegt ist "hier" zu finden. Als Grundlage dazu habe ich eine TEAM-ECO 200 bei Neuner  gekauft. In einer weiteren Ausbaustufe soll diese Antenne mit hochwertiger Antennen-Litze um 20 bis 40m verlängert werden. Dazu erzähl ich dann mehr, wenn diese Ergänzung vorgenommen wird. Die Antenne soll später bei mir als Stationsantenne verwendet werden, den Sommer über will ich sie jedoch hauptsächlich bei portablen Einsätzen unter die Lupe nehmen.

Es geht los:

Um der Antenne überhaupt eine Chance zu geben auf Kurzwelle verwendet zu werden, muss deren Anpassung tür 27 MHz entfernt werden.Dies ist sehr einfach, dazu später mehr. Der Antenne verpasst man einen Balun, der die Aufgabe hat, dem später angeschlossenen Funkgerät - egal auf welcher Frequenz man Betrieb machen will - immer 50 Ohm zu vorzugauckeln. Im vorliegenden Fall verwenden wir - entsprechend der obengenannten Anleitung - einen 9:1 Balun. In unserem Zusammenhang ist die Bezeichnung Balun etwas irreführend, da Balun - bestehend aus den Abkürzungen Bal = Balanced (Symetrisch) und Un = Unbalanced (unsymetrisch) eigentlich eine Transformation von Symetrisch (z.B. Dipolantenne) auf Unsymetrisch (z.B. Koaxkabel) vornimmt.

Unser 9:1 macht das nicht, er bringt ein unsymetrisches Gebilde (unsere CB-Funkantenne) auf ein unsymetrisches Koaxkabel. Da die Antenne (nach der Entfernung der ursprünglichen Anpassung) jedoch eine Impedanz von ca 700 bis 1200 Ohm hat, muss die Impedanz transformiert werden. entweder direkt auf 50 Ohm, oder aber in einen Bereich, in welchem ein Antennentuner (extern oder Geräteintern) diese Impedanz herstellen kann. Nachdem wir vor dem Umbau mehr oder weniger diese 50 Ohm (für 27MHz) hatten, wir jedoch eine sehr großen Frequenzbereich überdecken wollten, wäre ein Rückbau auf 50 Ohm Unsinn.  Unser UnUn (so die übliche Bezeichnung) hat ein Übersetzungsverhältnis 9:1 Wenn wir von den 50 Ohm unseres Funkgerätes ausgehen, dann dürfte die Impedanz der Antenne (nach dem UnUn) ca. 450 Ohm sein. Natürlich ist die tatsächliche Impedanz der Antenne höher, aber wir haben jetzt soweit transformiert, dass ein entsprechender Antennentuner, eine Anpassung problemlos vornehmen kann. Selbstverständlich kann man auch UnUns mit einem Verhältnis von 10:1, 16:1 oder höher bauen bzw. käuflich erwerben, in unsererm Fall muss der Balun in den Fuß der Antenne passen, dadurch ist seine Größe limitiert.  Gleichzeitig ist die Anzahl der möglichen Windungen auf dem Kern begrenzt.

Als Kern einen FT140-43

Man kann unterschiedliches Kernmaterial für Baluns verwenden, hier hat man - sowohl in Richtung Frequenzverlauf, Permeabilität und auch Größe  eine große Auswahl. Jeder findet für seinen Bedarf den richtigen Kern. Entsprechend der Empfehlung von Jürgen (dem Verfasser des meines Umbaus zugrunde liegenden Beitrages) habe ich mich für einen FT140-43 entschieden, welcher gerade noch in den Fuß der ECO 200 reinpasst.

Bild links: So sieht der Ringkern FT140-43 aus. Man sollte es sich angewöhnen die Kerne eindeutig zu kennzeichen, denn sonst kann man sie später nicht von anderen Kernen mit anderen Werten unterscheiden. Die Kerne gibt es u.a. bei Reichelt-Elektronik, zumindest habe ich meinen dort bestellt.



Um den Kern zu bewickeln braucht man die entsprechende Litze. Ich habe mir solche in unterschiedlicher Qualität und Stärke besorgt. Nach dem diese geliefert war, war sie meiner Meinung nach zu dünn um sie für Baluns zu verwenden. Bei Conrad fand ich zwar passende Litze mit 0,75mm, allerdings war die mir deutlich zu teuer und mit 10m je Haspel einfach zu viel. Ich habe mir dann, ebenfalls bei Conrad 2m 4adriges Netzkabel für 2 Euro besorgt. davon habe ich die äußere Schutzisolierung abgenommen, so dass nur die 4 Adern übrig blieben. Drei dieser Adern habe ich für meinen Balun verwendet. Diese wurden auf rund 60cm Länge abgeschnitten. Man erleichtert sich die Arbeit mit dem Bewickeln des Kerns ganz erheblich, wenn man die erste Wicklung mit einem Kabelbinder fixiert

Nach und nach und sehr sorgfältig, werden die drei Litzen neun mal durch den Kern geführt, so dass diese am Ende recht symetrisch um den Kern gewickelt sind. Auch am Ende sollte man die Drähte wieder mit einem Kabelbinder fixiert werden. Dabei sollte man tunlichst darauf achten, dass die unterschiedlichen Adern auch immer an der gleichen Position auf dem Kern erscheinen. Aus diesem Grund ist es sinnvoll Litzen in unterschiedlichen Farben zu verwenden, so kann das Verdrehen sofort erkannt werden.

Bild links:
Am Ende sollte der bewickelte Kern so aussehen. Der braune Draht wird mit der Antenne, der graue Draht mit der Masse der PL-Buchse und der mittlere verdrillte (in meinem Fall grau und schwarz) mit dem Innenleiter der Koaxbuchse verbunden. Das ist alles.



Ich  gebe gerne zu, dass mir das Bewickeln von Ringkernen Probleme bereitet, manche (so auch ich) kommen damit einfach nicht zurecht. Als nächsten Schritt möchte ich jetzt jemand bitten, der über entsprechende Messmöglichkeiten verfügt, den Balun durchmessen. Vielleicht kann ja jemand der hier liest, schon am Foto irgendwelche Fehler feststellen. Erst danach werde ich mit dem Einbau in die Antenne beginnen.. Ich hoffe ihr werdet dann nioch weiter hier mitlesen.

Wird ab 14.8. 2012 fortgesetzt.

Bevor ich den Balun in den Sockel der Antenne einbauen konnte, musste die alte Anpassung entfernt werden. Dies ging überraschend einfach, man musste dazu im Sockel der Antenne lediglich drei Schrauben lösen. Auf einer ge(ver)lackten Papprolle, war die alte Spule aufgewickelt, welche von den Abmessungen her genau in den Sockel gepasst hatte. Mit nur wenig Gewalt wird die Spule entfernt, der Spulendraht von der PL-Buchse abgelötet, so dass einem die Spule quasi von alleine in die Hand fällt. Das alles sieht dann so aus:

Foto rechts: So sieht der Sockel der ECO 200 im Inneren aus, nachdem die Anpassung entfernt wurde. Der kurze Draht-Stummel in der Mitte für direkt zum Strahler. Dort wird das braune Kabel aus meinem UnUn angelötet. Der Balun passt exakt in die Mitte des Sockels und sitzt dort unverrückbar fest. nach dem anlöten der restlichen Drähte des Balun an die PL-Buchse, kann der Sockel wieder zugeschraubt werden.


Eigentlich wollte ich die Antenne ja komplett aufs Dach bauen, aber dazu hätte ich meine alte CB-Funk Antenne abbauen müssen. Diese ist jedoch für mich sowieso (wegen meiner Krankheit) mit 5m Höhe über dem Dach unerreichbar, aber auch  mein Freund Dieter  DG2NBN kam nicht an sie heran.. Aus diesem Grund habe ich die umgebaute Antenne "unter" Dach montiert. Und zwar horizontal montiert. Ich hab das große Glück - aus Funkers Sicht - dass wir uns vor rund 20 Jahren in einer alten Schreinerwerkstatt eingemietet haben, welche ich nach und nach in unsere Wohnung umgebaut habe. Auf dem Dachboden stehen uns rund 210 qm Fläche zur Verfügung, die ich auch für Antennen-Experimente verwende. Auf diesem Dachboden ist alles aus Holz, es gibt eine Zwischenwand aus Rigipsplatten, also nichts was wesentlich die Anstrahlung beeinflussen könnte. Und auf diese Rigipgswand habe ich also die Antenne horizontal montiertiert.

Wichtig ist, dass dieses Antennengebilde ein Radial bekommt. Dies habe ich bewerkstelligt, in dem ich rund 40 Elektroinstalationskabel mit dem Mastfuß der Antenne verbunden und das Kabel einfach auf dem Dachboden ausgelegt habe.

Bereits die ersten Versuche zeigten, dass die Antenne funktioniert. von 40 bis 6m lückenlos, mit allen Frequenzen die dazwischen liegen. Ich werde ganz bewusst nicht den üblichen Gepflogenheiten verfallen und sagen ich habe mit der Antenne, dieses Land oder jene Station erreicht, wichtig ist dass sie funktioniert.

.
Foto oben: Hier ist man den Sockel der ECO 200. Die rote Litze die nach unten führt, geht zum Radial, welches auf dem Dachboden ausgelegt ist. (siehe Text) Unmittelbar an der PL-Buchse angeschlossen ist die Mantelwellensperre, erst danach wird das RG213 U in die Funkbude nach unten gebracht.

Soweit so gut.

Erste Erfahrungen zeigten sofort, dass die Antenne funktioniert. Auf 80m ist sie zwar sehr schmalbandig - so ca 30 kHz, auf 40m und runter bis 10m arbeitet sie anstandlos. Selbst auf 6m konnte ich bei Bandöffnungen viele Europäer arbeiten.. Trotzdem wollte ich die Antenne nicht so lassen. Von Beginn an hatte ich vor, die Antenne vertikal aufs Dach zu bringen, was ich jedoch wegen den bekannten Problemen nicht konnte. Um das zu können, hätte ich die alte CB-Funk Antenne abbauen müssen.  Doch davon schrieb ich ja schon. Nachdem diese - also die CB-Funk Antenne am oberen Ende eines 5m hohen Masten (ausserhalb der Dachhaut) montiert ist, konnte selbst Dieter DG2NBN - welcher mir beim bauen der Antenne geholfen hatte - nicht weiterhelfen, der Mast ist schlichtweg zu hoch. Eine Leiter geht auch nicht, da man auf dem mit Eternit gedeckten Dach sofort einbrechen würde.. Im Hinterkopf hatte ich von Beginn an die Idee, den Strahler mit Litze zu verlängern. Dazu habe ich mir 50m Antennenlitze bei DX-Wire besorgt. Nachdem die Antenne nun im Dachboden verblieben ist, musste die Litze lediglich mit Schlauchschellen am Stahler angebracht werden. Ein großer Teil der Litze sollte jedoch aus dem Dach raus. Das taten wir dann auch.

Skizze oben: Hier erkennt man den Grundriss unseres Dachboden. Die Maße sind angegeben. Der Punkt zeigt den Antennenmast, der dicke Strich in der Mitte ist die Rigipswand. Der dünne Strich zeigt die Antenne welche horizontal an der Wand montiert ist.
Man erkennt auch, dass vom Mast ausgehend (ausserhalb des Daches) bis zum rechten Ende des Daches, die Litze führt und dann in den Dachboden reingeführt wird. Dort wird der Draht kreuz und quer durch den Dachboden verspannt, und mit dem oberen Ende des Antennenstrahlers verbunden. Insgesamt hat die Antenne nun eine Länge von 56m


Skizze oben: Hier blickt man auf unser Dach von der Seite. (Die beiden Schornsteine habe ich hier weggelassen) In 5m Höhe geht die Litze diagonal übers Dach und wird dann ins Innere des Dachbodens geführt und dann -wie weiter oben beschrieben - mit dem Strahler verbunden. Zwischen Mast und Litze wurde an einer Kunststoffleine ein Isolierei eingefügt.

Zusammenfassung:

Die Antenne funktioniert zwischen 160m und 6m auf allen Afu-Bändern und auch auf 27 MHz. Natürlich ist ein Tuner unerlässlich. Ich verwende den Z100 von LDG, da der in meinem Funkgerät eingebaute Tuner nicht ausreicht. Inzwischen habe ich zahlreiche QSOs gefahren, weiteste Verbindung auf 20m die Insel Kamschatka in SSB und auf 15m in SSTV konnte ich Japan erreichen. Ich denke es reicht aus um die Funktion zu bestätigen. Selbstverständlich gibt es bessere Antennen die größere Reichweiten einfacher erzielen. Mit den Super-Duper Spezial Antennen, die manche Händler in betrügerischer Weise für unsagbar viel Geld verkaufen, kann meine Antenne jederzeit mithalten, zu einem Bruchteil der Kosten welche die Betrugsantennen kosten. Und Spaß macht die Antenne obendrein.

vy 73 de Alexander

Freitag, 10. August 2012

Eine uralte Geschichte: CQ vom Etna

Die nachfolgende Geschichte ist weder aktuell noch hat sie einen besonderen Bezug zum Amateurfunk. Im Gegenteil, sie hat mit Amateurfunk gar nix zu tun, sondern mit dem CB-Funk. Die Geschichte stammt aus dem 1980 und wurde von mir damals in der Zeitschrift "HOBBYFUNK C.B.-RADIO" in der Oktober/November-Ausgabe veröffentlicht. OM Felix Körner schrieb damals im Untertitel: "Eine bemerkenswerte Expedition mit bemerkenswerten Ergebnissen". Ich möchte Euch mit der Veröffentlichung in diesem Blog auf eine tolle Reise nehmen, eine Reise mitten auf den größten, den schönsten und den liebenswertesten Vulkan in Europa: den Ätna. (Sizilianisch Etna) Eine Anmerkung dazu: Leider sind mir alle Fotos der damaligen Zeit verloren gegangen, so dass ich zur Erklärung auf Fotos zurückgreife, die im Internet zu finden sind. Vom Heftumschlag ist  nur noch - und nur durch die tolle Hilfe von Wolfgang DD0XW - eine Kopie in Schwarz/Weiß vorhanden. Ich werde versuchen einen Scan ins Blog zu bekommen. Der Text selbst, ist noch so wie ich ihn damals geschrieben habe. Viel Spaß Euch allen bei der Lektüre.


Bevor ich beginne, zunächst ein Foto meiner über 10 Jahre langen Heimat auf dem Etna. Rechts seht ihr das Rifugio Sapienza in rund 1910m über NN. Das Gebäude wurde unter Mussolini  für das Militär gebaut, es gehört heute dem italienischen Alpenverein CAI Sektion Catania. Es hat 50 Übernachtungsmöglichkeiten für Urlauber und ist auch heute noch sehr preiswert - selbst für siziliansiche Verhältnisse.




So, nun wollen wir aber diese Erzählung - eben meine Erzählung - erneut veröffentlichen.

DX-Time auf dem Etna (Ätna)


von Alexander Charly-Bravo 1

Gestattet, daß ich mich - mit meinem Freund zusammen vorstelle.

Roberto ist 18 Jahre jung und seit ca 4 Jahren unter dem Call "Romeo Sierra" auf 40 Kanälen zu hören. Er ist ständig äußerst aktiv und es fehlen ihm nur noch zwei Länder, um über 50 Länder auf CB-Funk bestätigt zu haben. Er gibt jedoch auch zu, dies nicht immer mit den in Italien erlaubten 5 Watt getan zu haben. Es war schon ab und zu eine kleine PA (bis 200 Watt) mit angeschlossen - immer unter dem Vorwand es wäre so kalt in seinem Zimmer. Er studiert im Hauptfach Physik und sein zweites Hobby sind die Mädchen. Böse Zungen behaupten, er hätte darin schon mehr bestätigte QSO`s als auf dem Band....(Hi)

Über mich gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Seit ca 15 Jahren bin ich qrv und habe in dieser Zeit eigentlich nur einmal das Call gewechselt. Die Würzburger Funkfreunde und -Feinde werden sich bestimmt noch an einen gewissen Charly Bravo 1 erinnern, der mit seinem Franken-Rundspruch nicht nur den CB-Funkern, sondern auch der DBP (Deutschen Bundespost) so auf die Nerven ging (vom Inhalt der Sendung her natürlich), dass er nicht nur einmal im Fadenkreuz der Peilwagen war. Aber natürlich war meine Sendeleistung immer ganz legal. So legal, dass der Rundspruch regelmäßig von Stationen im Umkreis von 100km bestätigt wurde. (Anm.: Damals gab es nur Geräte mit 0,5 Watt und 12 AM- Kanälen) Fast hätte ich es vergessen, mein Name ist Alexander. Der Einfachheit halber werde ich hier aber Sandro genannt.

Doch kommen wir nun zum Anlaß, weshalb ich diesen Bericht überhaupt schrieb. Bei irgendeinem QSO - es war schon recht früh - hatte einer von uns beiden die Idee, vom Etna aus ein wenig DX zu fahren.

Der Etna ist der höchste Vulkan Europas, er misst mit Stand vom Juni 1980 3348m bezogen auf NN (Anm.: Gegenwärtig am 17.Mai 2011 ist er laut. Uni Catania 3357m bezogen auf NN hoch) (die Höhe des Berges ändert sich durch seine Aktiviät ständig.) Weshalb, so werden nun einige von Euch fragen, sucht man sich ausgerechnet einen Vulkan aus, um DX zu fahren. Nun, der Grund ist eigentlich ganz einfach: Roberto wohnt in Belpasso, einem kleinen Städtchen am Fuße dieses Giganten. Ja, und ich bin auf dem Etna zu Hause. Genauer gesagt in rund 1905m Höhe. Ich bin dort Angestellter in einem Hotel. Hotel ist eigentlich übertrieben, Rifugio heißt auf deutsch übersetzt eigentlich Zuflucht (im Sinne von Berghütte). Immerhin hatten wir in diesem Jahr bisher ca. 2000 Übernachtungen.

Jedenfalls war der Etna für uns eben günstiger, da er am nächsten und am höchsten ist.

Unsere Ausrüstung war dann auch schnell zusammengestellt: Unsere Geräte waren ein Pace8030, ein Intek M-800 mit 80 Kanälen, nur AM (Anm.: Die 80-Kanäle sind nicht mit der heutigen deutschen-Norm übereinstimmend, die gab es in Italien nie) und eine Skylab von Galetti als Antenne.

Foto links: Das ist ein Foto einer PACE 8030, das ich noch im Web finden konnte. Meine Originalfotos gibt es leider nicht mehr.


Foto rechts: Das ist ein Foto der markanten Skylab, die wir verwendet haben. Auch diese Foto stammt aus dem Web.




Foto links: Vom Gehäuse her ähnliches Modell der Intek M-800 mit nur 80 Kanälen AM. Die Kanäle entsprechen nicht der deutschen Norm, die gab es 1980 noch nicht. Und in Italien eh nicht.





Mit dabei hatten wir außerdem eine Autobatterie und ein Stromaggregat um die Batterie zu laden. Mit Nahrungsmitteln, Werkzeugen, Taschenlampen, Benzinkanister, Schlafsäcken und zwei Flaschen Grappa wog unsere Ausrüstung ca 160 Kilogramm. Am Sonntag, den 20. Juli 1980 war es dann soweit. Gegen 18:00 Uhr machten wir uns auf den Weg. Roberto kam mit seinem Auto mit "sizillanischer Pünktlichkeit" (einer halben Stunde Verspätung) gerade noch rechtzeitig hier an, daß wir mit dem letzten Jeep, dann die Auffahrt antreten konnten. Nie in meinem ganzen Leben vergesse ich die Gesichter der Leute, als wir in den Jeep eingestiegen sind. Wir hatten 20 Minuten Verspätung, denn es war nicht einfach das 6m Lange 1"-Gasrohr an dem Wagen zu befestigen. Endlich - gegen 19:00 Uhr begann dann die Fahrt.   Auf 1900 m Höhe, also dort wo ich zu Hause bin, hatten wir an diesem Sonntagabend 60 km Windgeschwindigkeit bei ca. 25 Grad Lufttemperatur. Ein Wetter, das hier oben als normal gilt.

Eine riesige Staubfahne hinter sich herziehend, zog sich der Jeep in die Höhe. Teilweise betrug die Steigung so um 20 Prozent, so daß es für den Fahrer nicht einfach war, sich auf der immer nachgebenden Lava vorwärts zu bewegen. A propos Höhe: Ab ca. 2300 m Höhe durchzog den vollbesetzten Jeep ein penetranter Benzingestank Ursache dafür, war nicht etwa der Tank des Jeep's, nein, es war unser kleiner Benzinkanister, den wir für das Aggregat mitgeschleppt hatten Natürlich hatten wir nicht daran gedacht daß sich wegen dem geringeren Luftdruck, der hier oben vorherrscht, sich Benzin ausdehnt.

thumb


So wie auf diesem Foto oben ( Copyrigth by geositi.net) zeigt sich der Ätna mehrmals im Monat, manchmal mehrmals in der Woche. Trotzdem gehört er zu den "gutmütigen" Vulkanen dieser Erde.


Als wir in 2500 Metern Zwischenstation machten mußten wir uns erst einmal eine Strafpredigt des Fahrers anhören, denn natürlich waren wir rasch als Übeltäter entdeckt.. Nur mit viel Geduld konnten wir dann den guten Mann wieder beruhigen und er verstaute uns dann auch den Kanister im Gepäckfach, das im übrigen sogar feuerfest ist Bereits hier oben war die Windgeschwindigkeit so um 95-120 km/h. Auch die Temperatur lag nur noch bei 15 Grad Celsius. Nachdem sich die Touristen ihre Windjacken und Bergschuhe gemietet hatten, ging die Fahrt weiter. Nach ca. 20 Minuten waren wir dann an der Endstation des Jeeps angekommen: Einer kleinen Bretterbude, mit einer riesigen Antenne auf dem Dach. Später stellte sich dann heraus, daß es sich um eine Kollinear für 156 MHz handelte, auf der die SITAS, die Seidbahngesellschaft des Etna's arbeitet Von nun an, in 2800 m Höhe waren wir alleine auf uns angewiesen. Unser Ziel, der Torre del Filosofo in 2940 m Höhe war noch ca. 2 km entfernt und hob sich mächtig aus der Lavaeinöde heraus. Wir schätzten, daß wir ca. 20 Minuten für diese Strecke benötigen würden.

Aber erstens kommt es anders...

Ihr müßt bedenken, daß sich hier, in fast 3000 m Höhe, der geringe Luftdruck schon spürbar auf den Kräfteverschleiß bezogen, bemerkbar macht. Hinzu kommt noch, daß wir bei jedem Schritt den wir machten, bis über die Knöchel in die Lava eingesackt sind. Und der dritte und wesentliche Faktor war das enorme Gewicht das wir mitgeschleppt hatten. Jedenfalls brauchten wir für die Strecke fast 2 Stunden. Bitte glaubt nicht, daß wir verwöhnte Stadtmenschen sind, im Gegenteil, wir wandern beide recht regelmäßig. Aber das unwegsame Gelände machte uns schon recht zu schaffen. Als wir dann endlich oben waren, begann die Sonne bereits glühendrot in Richtung Hauptkrater zu versinken. Der Wind hatte sich noch nicht wesentlich verändert. Unser Windmesser zeigte konstant 135 km/h, Richtung West an, Temperatur 12 Grad Celsius. Nach einer kurzen Pause montierten wir dann die Antenne. Das ging trotz des Windes eigentlich recht schnell. Nach einer halben Stunde stand sie, schön abgespannt, in 6 m Höhe Rasch war das SWR-Meter angeschlossen, Sender eingeschaltet, calibriert, und ..ja hol's doch der Funkteufel", SWR 1:4. Komisch., unten hatte es noch funktioniert. Der Fehler ließ sich schnell einkreisen. Irgendwo hatte das Coax eine Unterbrechung, denn sobald wir das Gewinde des PL 25 Q (also die Abschirmung) vom Sender trennten, konnten wir bestens empfangen, was nicht der Fall war wenn sie mit dem Sender verbunden war. Da wir also mit einer Lecherleitung nicht besonders gut senden konnten, überlegten wir was zu tun sei. Die Unterbrechung zu suchen hatte keinen Zweck, denn zwischenzeitlich war es stockdunkel geworden. Und um nur zu empfangen, dazu hatten wir keine Lust. Plötzlich kam mir nach langer Zeit wieder eine Idee (die letzte hatte ich 10 Jahre zuvor als ich geheiratet habe, allerdings war die schlecht). „Warum bauen wir keinen Dipol, in 10 Minuten ist er fertig." „Du alter Angeber, meinte Roberto, das schaffst Du nie!" Er sollte fast recht behalten. Ich brauchte 15 Minuten, aber er war mir nicht böse deshalb. Den Sender auf Kanal 40 abgestimmt und dann die Antenne mit dem Seitenschneider abgestimmt. Das dauert noch einmal 10 Minuten. Als Isolatoren mußten im übrigen Plastiktüten herhalten, die auch recht gut ihre Dienste taten, bis sie gegen 5.00 Uhr morgens vom Wind zerfetzt wurden.
Das SWR war übrigens 1:1,8 auf Kanal 40. Auf Kanal 1 bzw. 80 war es etwas höher als 1:2,0. Es soll aber auch gesagt werden, daß der Draht für den Dipol 4 qmm hatte. Gegen Mitternacht waren wir dann qrv. Erster Anruf auf Kanal 40 cq dx, cq dx, cq dx qui e CB 1 e RS
Das qrm in diesem Moment ca. S 7. Knapp über diesem Pegel kam dann auch prompt die Antwort: „CB 1 qui ascolto AV." Ich nahm erneut das Mike „qrzeta AV, qrzeta AV qui CB 1 ritorno, Bitte gebe mir Dein qth und Deinen Rapport." „Mein qth ist die Insel Lampedusa und mein Rapport S 9 +20 dB - R 5. Bitte gebe mir Dein qth."


Als ich es ihm dann sagte, fühlte er sich verschaukelt. Bitte bedenkt, daß dieses qso nicht über Ionosphären-Reflexion gefahren wurde, sondern auf direktem Weg. Distanz unseres qso's: „360 km." Es war ein QSO auf Sichtverbindung, daher die hohe Signalstärke. Ich gab dann Roberto das Mike, denn er konnte sich in seiner Muttersprache mit dem Kollegen unterhalten und ihm bestätigen, daß wir wirklich auf dem Etna waren. Ich spreche eben doch noch nicht so perfekt italienisch. (Anm.: Das war damals so, inzwischen kann ich es in Wort und Schrift)Einmal von den anderen Stationen gehört, ging es dann Schlag auf Schlag. Reggio - Calabrien S 9 ± 40 R 5, Papa Echo Napoli S 8 R 5, La Barra mobile Firenze S 9 + 10 dB R 5, Zio Tom Cagliari - Sardinien. S 8 R 5 Bobby Junior. Bitte beachtet, daß der qrm-Pegel immer noch so um S 7 war.

Auch ein anderes "qrm" machte sich bemerkbar: Gegen 3:30 Uhr stieg die Windgeschwindigkeit auf über 180 km/h an. Und so wie der Wind zunahm, nahm die Temperatur ab. Der absolute Tiefpunkt war gegen 3.50 Uhr bei 3 Grad Celsius über Null. Und das am 21. 7.1980 auf Sizilien. Wir froren so langsam in unseren Schlafsäcken vor uns hin. Roberto tat das einzig richtige und reichte erst einmal die Flasche mit dem Grappa herüber. Nachdem diese halb leer war, stieg jedenfalls für uns die Temperatur wieder an. Mit schon schwerer Zunge rief ich dann weiter cq dx. Es antworteten aber nur noch Stationen aus Sizilien. Wenn uns DX-Stationen gerufen haben sollten, wir konnten sie nicht hören. Das qrm war zu hoch (S 6—S 7). Gegen 4.00 Uhr hatten wir dann noch eine Verbindung nach Malta. Bestätigt bekamen wir S 8 - R 4. Unsere Gegenstation „Flying Bird" kam mit S 8 - R 4 nur wenig über dem qrm an. Immer wieder mißtrauische Rückfragen nach unserem QTH. Wir betonen ausdrücklich, daß alle Verbindungen mit 5 Watt gearbeitet wurden. Die PA hatten wir in dieser Nacht nicht angeschlossen.
Als dann gegen 5.00 Uhr unsere Isolatoren (Ihr erinnert Euch es waren Plastiktüten) den Geist aufgaben, machten wir erst einmal qrt, denn wir hatten keine Lust aus dem Schlafsack zu kriechen. Nein, wir leerten vielmehr den Rest der ersten Flasche Grappa und schliefen dann trotz Hundekälte mit innerer Wärme ein.

Ich konnte aber trotzdem nicht lange schlafen. Gegen 8.00 Uhr wurde ich wieder munter und kochte mir erst einmal einen schönen Kaffee nach „Cowboy- Art". Die Alutasse auf den Kocher gestellt, halb mit Kaffeemehl gefüllt und mit Mineralwasser zum Kochen gebracht.
Das glühend heiße Gesöff tat dann auch die erwartete Wirkung. Nun fühlte ich mich wieder top-fit. Danach galt mein erster Gedanke unserer Skylab. Als ich auf das Dach des Torre dell Filosofo (Anm.: Wenige Wochen nach unserer Expedition war der Torre del Filosofo (Turm des Philosophen) endgültig zerstört worden, er befindet sich jetzt ca 25m unter Lava) geklettert war, sah Ich auch schon die Bescherung. Das Coax hatte sich aus dem PL 25 Q, der am Antennenfuß angeschlossen war gelöst und lag auf dem Dach (Hi). Daher auch der schon erwähnte Lecherleitungseffekt. Rasch holte ich den Lötkolben aus dem Gepäck, warf das Stromaggregat an und lötete den Stecker wieder an.

Auch die defekten Isolatoren wurden durch andere Plastiktüten ersetzt und so konnten wir dann mit 2 Antennen qrv sein. Ein Blick auf das Voltmeter zeigte, daß die Batterie auch wieder geladen werden müßte. Wieder versuchte ich, das Aggregat anzuschmeißen, aber das wollte nicht mehr. Übrigens hatten wir nun ein SWR bei der Skylab, von 1:1,1. Das erste QSO fuhr ich laut Wattmeter nur mit 1,5 Watt (wegen Batterieschwäche), QSO-.Partner LA in Agrigento - Sizilien, Rapport S 8— R 4 Distanz 180 km.
Als sich dann gegen 10 Uhr Roberto aus dem Schlafsack wickelte, untersuchten wir gemeinsam das Aggregat. Wir reinigten das Luftfilter (es war voll mit Lavastaub), reinigten auch den Vergaser. Gottseidank hatte der Wind nachgelassen sonst wäre diese Arbeit nicht möglich gewesen. Aber: es streikte nach wie vor. Das einzige was nun noch übrigblieb war die Zündkerze. An alles hatten wir gedacht, nur nicht an einen Zündkerzenschlüssel.
Sollte dies das Ende unseres DX-Tages sein? Jetzt wo sonst alles soweit OK war. Sollte es hier enden? Wo, verdammt noch einmal, sollten wir hier in fast 3000 in Höhe einen 19er Schlüssel auftreiben? Bis zur Station in 1900 in Höhe waren es zu Fuß ca. 14 km. Sollte einer von uns dort hingehen? Das würde hin und zurück ca. 6 Stunden dauern und würde sich dann nicht mehr lohnen.

Plötzlich hörten wir aus der Ferne Motorengeräusch. Im Süden, in ca. 4 km Entfernung, fuhr ein Jeep mit enormer Geschwindigkeit durch die Einöde. So fahren hier nur Leute die sich auskennen. Das waren Phil und Tom, zwei englische Vulkanologen, die hier oben bei uns auf dem Etna ihre gefährliche Arbeit tun. Als sie uns bemerkt hatten, hielten sie genau auf uns zu. Natürlich konnten sie uns dann auch helfen. Nach einem heißen Kaffee und einem Grappa trennten wir uns dann wieder. Sie versprachen, am Abend noch einmal vorbeizuschauen.

Es war natürlich die Zündkerze, die total verdreckt war. Nach einer gründlichen Reinigung funktionierte das Aggregat dann auch tadellos. Endlich konnten wir loslegen. Zwischenzeitlich war es fast Mittag und das qrm entsprechend hoch (S 9). Hat es überhaupt einen Sinn noch CQ zu rufen? Jetzt wo unsere Anlage topfit war, dieses Fiasco! Mit DX war nichts mehr drin. Unsere Verbindungen lagen im Schnitt bei 170 km. Das hatte ich auch in 1900 Meter Höhe geschafft. Aber die Signale waren immer recht gut, denn sonst hätten wir die Stationen ja nicht arbeiten können. Unsere Rapporte lagen immer über S 9 und fast immer R 5. Auch bei unserer weitesten Verbindung bis nach Bari bekamen wir S 9 +20und Radio 5 Station „Paulino" mit OP Franco war 410 km entfernt. Wir bedauerten, daß wir keine Richtantenne hatten, sonst wäre es bestimmt möglich gewesen, etwas mehr DX zu arbeiten und das QRM aus den unerwünschten Richtungen zu verringern.

Gegen 16.00 Uhr die ersten Deutschen Stimmen im Äther. Knapp über dem Störpegel kamen sie an. Nun schaltete ich zum 1. Male die PA ein. Mit 30 Watt in der Antenne rief ich in deutsch: „Cq dx Westdeutschland, Schweiz und Österreich. Cq dx, Cq dx, Cq dx." Nach nur einem Anruf war der Kanal völlig zu. Mehrere Stationen antworteten auf einmal Alle Bitten um etwas Rücksicht hatten keinen Sinn. Mir blieb nun nichts anderes übrig als etwas Ruhe auf dem Kanal einkehren zu lassen. Dann machte ich erneut einen Anruf und ohne eine Antwort abzuwarten, erzählte ich allgemein etwas über unsere Arbeitsbedingungen, wo wir uns befanden und bat dann alle Funkfreunde um eine QSL. Ich wählte diese Art von QSO da es nicht möglich war, auch nur die geringste Auswahl zu treffen. Dies ist nicht zuletzt auf die mangelnde Rücksichtsnahme der deutschen Kollegen zurückzuführen.

Auch dies muß einmal gesagt werden, bei allem Verständnis für's DXen. Daß wir gehört wurden, bewies die QSL von der Station „Tanzbär" aus Kiel-Holtenau. OP Peter bestätigte S 8 R 5 mit QSB. Eine Distanz von 2100 km. Dies war bisher auch die weiteste Verbindung die bestätigt wurde. Mein Freund Roberto und ich sind sicher, daß wir von weit mehr als einer Station gehört und gerufen wurden, aber wegen dem hohen QRM von S 9, wegen der Rücksichtslosigkeit einiger weniger Kollegen, nichts aufnehmen konnten. Falls jemand von den Lesern der CB-Radio uns hören konnte, schreibe uns bitte eine Bestätigung und wenn es nur ein Stück Papier ist. Jeder bekommt Bestätigung!  Adresse:
(Anm.: Die Adresse - die im Original-Artikel enthalten ist, habe ich herausgenommen, da ich schon lange nicht mehr auf dem Ätna bin.)

Fazit:

Welches Resume könnte man am Ende eines solchen Berichtes über unsere Expedition ziehen? Falls von Euch jemand ähnliches vorhaben sollte, müßt Ihr folgendes beachten:

AUSRÜSTUNG:
Nehmt nur das mit, was unbedingt notwendig ist. Wichtig sind: Warme Kleidung, Bergschuhe, Werkzeug, Lötkolben, Ersatzteile und Nahrungsmittel. Wer in den Bergen übernachtet, braucht einen guten Schlafsack, eine Decke genügt nicht, auch nicht im Hochsommer.
MEDIZINISCHES:
Wer empfindliche Haut hat, sollte unbedingt eine gute Sonnencreme mitnehmen, und jede Stunde das Gesicht eincremen, da der UV-Anteil in dieser Höhe sehr stark ist. (Ich habe es nicht gemacht und kam krebsrot zurück.) Wer mit Kreislaufkrankheiten, Asthma und Herzbeschwerden zu tun hat, sollte nach Möglichkeit diese Höhen meiden. Wer aber doch gehen möchte, was auch verständlich ist, sollte vorher einen Arzt aufsuchen, seinen Rat befolgen, und sich Arzneimittel verschreiben lassen, die eine rasche Nothilfe gewährleisten.

Und noch etwas:
Natürlich habt ihr in Deutschland, der Schweiz und Österreich keine aktiven Vulkane mehr, wer aber im Urlaub hier auf dem Etna oder auf einem anderen Vulkan ist, bitte beachtet eines: Fühlt euch nicht stärker und mächtiger als diese Giganten. Vulkane, besonders der Etna, sind sehr, sehr gefährlich. Viele Menschen haben hier auf diesem Berg schon ihren Leichtsinn mit dem Leben bezahlt. Geht niemals Wege die nicht bekannt oder markiert sind. Dies gilt bekanntermaßen nicht nur für Vulkane, sondern für alle Berge. Nehmt euch einen Führer, also Personen, die sich auskennen und haltet euch an das, was er sagt.

TECHNISCHES:
Eure Funkanlage benötigt in diesen Höhen eine Richtantenne. Wer diesen Bericht gelesen hat, weiß warum. Beachtet, daß in diesen Höhen meist enorme Windgeschwindigkeiten vorherrschen können, die Antenne muß auf jeden Fall gut abgespannt sein. Beachtet außerdem, wenn ihr ein Stromaggregat habt, daß die Zündkerzen schneller als im Tal verschmutzen. Denkt an einen 19er Schlüssel.

Und noch eines, so unglaubwürdig es auch klingt:

S-Meter, Stehwellen-Meßgerät und andere Drehspulinstrumente zeigen hier oben falsch an. Wir finden keine andere Erklärung dafür, als den geringen Luftdruck. (Anm.: Inzwischen weiß ich, dass dies an dem Einfluss eines veränderten (verstärkten) Magnetfeldes am Ätna liegt, die Höhe hatte keinen Einfluss.)

Als Erfolg oder besser als Resultat unserer DX-Pedition können wir folgendes verzeichnen:
Bei insgesamt 154 QSOs überbrückten wir mit einer rundstrahlenden Antenne in 2958 Metern Höhe (Antennenhöhe) 45 220 km, das entspricht einem Durchschnitt pro QSO von 294 km. Ich glaube das kann sich trotz allem sehen lassen.
Wenn Ihr fragt, ob sich diese Expedition, wie wir sie nennen, auch sonst gelohnt hat, so müssen wir dies mit einem ganz klaren JA antworten.
Zum ersten Male habe ich übrigens einen aktiven Krater gesehen. In der Regel flog die glühende Lava ca. 150 m bis 200 m hoch. Wer so etwas noch nie gesehen hat, kann sich nur schwer vorstellen, welchen Eindruck das hinterläßt. Auch die Fotos die wir gemacht haben, können unsere Eindrücke, wenn überhaupt, nur unzureichend wiedergeben.
Es war gewiß alles andere als ein Spaziergang, aber für uns war es in allen Punkten ein großer Erfolg. Unseren nächsten Fieldday machen wir wieder auf den Etna. Seid Ihr QRV? Wir kündigen neue Unternehmen in CBR an!
Viele 73 und 51 Euer CB 1
Charly Bravo 1

So das war nun mit viel Verspätung die Wiedergabe meines Artikel aus der Zeitschrift "HOBBYFUNK C.B.-RADIO" vom Oktober/November Heft 1980 Hier eine Kopie des damaligen Titelblattes:










Ich hoffe Euch hat der Beitrag ein wenig Spaß gemacht.

73 de Alexander

Nachsatz vom 11-08.2012:: Ich habe im Web ein paar Fotos gefunden, welche die Schönheit und die Außergewöhnlichkeit des Etna sehr gut beschreiben. Einfach hier klicken





Montag, 27. Februar 2012

Mal wieder was vom Hobby

Digitale Betriebarten machen viel Spaß!

Einige Zeit habe ich hier nun nichts in meinem kleinen und unbedeutenden Blog veröffentlicht, nicht weil ich nicht konnte oder nicht wollte, sondern weil mir das Funken etwas wichtiger war. Dies will ich ab heute beenden und je nach Vorkommnis über das schönste Hobby der Welt - dem Amateurfunk - schreiben, was ich so erlebt habe. Ich hoffe dies wird mir gelingen.